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Hier stellt sich der Pandurendobermann Verein vor.
Der Verein führt den Namen "Panduren Dobermann" und soll in das Vereinsregister eingetragen werden. Nach der Eintragung führt er den Zusatz "e. V.".
Der Verein hat seinen Sitz in 99706 Sondershausen, Bonnroder Weg 1.
Zweck des Vereins:
- Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
2. Zweck des Vereins ist
- die Förderung der Tierzucht
Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch den Schutz und die Rekultivierung Thüringer Hunderassen mit besonderem Schwerpunkt, dem Erhalt der Hunderasse Dobermann in seiner ursprünglichen Thüringer Art nach
Friedrich Louis Dobermann und Otto Göller, als Familien- Dienst- und Gebrauchshund.
Der Verein soll den Zweck haben soll, Thüringer und anderer Hunderassen in ihrem ursprünglichen rassespezifischen Erscheinungsbild zu erhalten, zu schützen und zu klassifizieren und zu zertifizieren.
Hierbei geht es insbesondere um die Erhaltung und Vermittlung der Tradition des Dobermannschen Hundes nach Thüringer Tradition ab 1870/ Apolda.
Der Verein wird sich dafür einsetzen, dass Hunde der Rasse Dobermann als Thüringer Kulturgut anzusehen sind.
Ebenso wird der Verein sich dafür einsetzen die Thüringer Rasse Dobermann nach Friedrich Louis Dobermann geb. 02.01.1834 – 09.06.1894 und Otto Göller als immaterielles Kulturgut bei der UNESCO anzuerkennen.
Desweiteren wird dieser Satzungszweck verwirklicht durch:
- Internationale Traditionspflege
- Internationale Zuchttätigkeit
- Schaffung von internationalen Zwingeranlagen
- Schaffung eines eigenen Hundestammes
- Vorführung der Hunde auf internationalen Ausstellungen und damit verbundene internationale Reisetätigkeiten des Vereins
Zweck des Vereins ist weiterhin
- die Förderung des Hundesports
Der Satzungszweck wird verwirklicht durch:
Der Verein beabsichtigt vollwertige Dienst- und Gebrauchshunde auszubilden. Hierzu werden auch internationale Dienst und Ausbildungsprogramm in Anspruch genommen.
Schaffung eines allgemeinen Hundesport- und Trainigsplatzes für Hundeportarten wie Agillitiy, Suchhundeausbildung, Schutzhundeausbildung und Begleithundeausbildung.
Der Verein will damit der körperlichen und geistigen Lebensfreude seiner Mitglieder und deren Hunde dienen und damit auf materiellem, geistigem und sittlichen Gebiet die Allgemeinheit selbstlos fördern.
Zweck des Vereins ist weiterhin
- der Schutz der Tiere
Der Satzungszweck wird verwirklicht,
durch Massive Erweiterung des Genpools aller Zucht tauglichen Tiere und durch die allgemeine Aufklärung zu den jeweiligen Hunderassen, um eine Breitenakzeptanz und Traditionsbewußtsein in der Bevölkerung herzustellen.
- Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
- Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden.
Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe
Vergütungen begünstigt werden
- Der Verein finanziert sich aus:
a.) Mitgliedsbeiträgen
b.) Einnahmen aus Veranstaltungen
c.) Zuwendungen und Spenden
- Der Verein ist unpolitisch.
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Der Rumpf
Der Rumpf des Hundes wird vom Rücken, vom Brustkorb, von der Lende und vom Bauch gebildet. Er stellt die Mittelhand dar. Besprechen wir zunächst den Rücken als die oberste Linie des Rumpfes. Er wird, ganz besonders beim Rüden, kurz und fest gewünscht. Die Rückenlinie soll vom ausgeprägt
hohen Widerrist in Richtung zur Kruppe absinken. Die gute Entwicklung des Widerrists, besonders beim Rüden, gewährleistet einen edlen Übergang des Halses in den Rücken und ist nicht nur eine funktionell wichtige Stelle, sondern auch die Voraussetzung für eine hervorstechende, rassige Erscheinung. Ein sich unmittelbar aus dem Halsansatz fortziehender Widerrist, der in den Rücken übergeht, bildet beim Dobermann den Anfangsteil der erwähnten schönen Rückenlinie. Er ist die Grundbedingung für Lage und Bildung der Schulter sowie für Kürze des Rückens. Die Kürze des Rückens, auf die bei der das Gesäuge tragenden Hündin nicht so scharf geachtet wird, trägt zur Festigkeit der Wirbelbrücke und zur Bildung der Quadratform des Dobermanns bei, von der wir bereits früher eingehend gesprochen haben. Auch bei Hunden mit Rechteckform muß der Rücken fest sein. Bei vielen Hunden, insbesondere solchen, die ungenügend Kalkstoffe in ihrer Entwicklungszeit erhalten haben, ist der Rücken weich und neigt zu mehr oder weniger starkem Durchhängen. Man spricht dann vom Senkrücken.
Bei älteren Hündinnen, die schon viele Würfe gebracht haben, ist die leichte Senkung des Rückens verständlich. Er hat zur Zeit der Trächtigkeit das Gewicht der verschiedenen Würfe tragen müssen, was mit der Zeit zu einer leichten Durchbiegung der Wirbelsäule führen kann. Kurzrückige Zuchthündinnen haben eine solche nicht.
Bei anderen Hunden darf ein Senkrücken nicht zu sehen sein, er ist ebenso fehlerhaft wie der nach oben gewölbte Rücken, der eine Verkrümmung der Rückenwirbelsäule darstellt und den man in der Züchtersprache Karpfenrücken nennt. Die Kürze des Rückens darf nicht übertrieben gefordert werden. Ist die Quadratform erreicht, haben wir ein schönes Rassebild. Der zu kurze Rücken gibt zu Störungen des Ganges Anlaß. Die nach vorn ausgreifenden Hinterbeine würden im Schritt durch die Vorderbeine beengt, was dann zwangsläufig zur Bevorzugung des Paßgangs führen muß. Indessen ist hierfür der Rücken nicht allein verantwortlich zu machen. Man sieht den Paßgang bei allen größeren Hunderassen, auch bei dem mehr rechteckigen Deutschen Schäferhund, vor allem dann, wenn sie in verkürztem Schritt an der Leine vorgeführt werden.
Die Annahme, daß für den Traber nur ein langer Rücken die besten Voraussetzungen biete, ist aber durchaus nicht zutreffend. Jeder quadratische Hund zeigt, wenn wir es wünschen, eine herrliche und ausdauernde Trabaktion, die in einem elastischen Schwe- ben vor sich geht. Wenn wir auch unseren Dobermann wegen seines frischen Temperaments als Galoppierer bezeichnen, so zeigt er uns doch eindrucksvoll, daß seine Quadratform für den Trab ebenso geeignet ist. Wir haben daher gar keinen Grund, in unserem Zuchtziel den kurzen und festen Rücken zu verlassen.
Die Lendenpartie ist straff und muskulös und bildet den festen Übergang über das Kreuz zur Kruppe. Die Lende ist ebenfalls kurz und schön geschwungen und ein Garant für schnelle Vorwärtsbewegung.
Die seitliche Brustwand wird durch eine gute Rippenwölbung gebildet. Sie kann dann als vorhanden angenommen werden, wenn die Rippen seitlich gut aus der Wirbelsäule hervortreten und länglich oval nach unten zum Brustbein verlaufen. Eine übermäßige Rundung des Rippenbogens ist unerwünscht, sie führt zur Tonnenbrust. Diese verhindert die Brusttiefe.
Es kommen auch Hunde zur Bewertung, die einen sehr schmalen Brustkorb zeigen. Hier fehlt die breite Ausladung von der Wirbelsäule aus. Gleichzeitig sind die Rippen dann zu sehr gestreckt und zu wenig gewölbt. Es kann in diesem Falle eine tiefe Brust vorgetäuscht werden. Ihr Innenraum für die Entfaltung von Herz und Lungen ist aber sehr beschränkt.
Viele Hundehalter versuchen eine Förderung des Skeletts dadurch zu erreichen, daß sie ihren Hund viel am Fahrrad traben lassen. Wohl ist die Bewegung in der frischen Luft gesund, eine Überanstrengung des noch jungen Hundes beim Laufen am Rade kann sich aber in verschiedener Weise ungünstig auswirken. Man soll daher diesen ,,Sport" nicht übertreiben. Weiche Bänder und Herzfehler sind bei überanstrengten Junghunden sehr oft nachzuweisen. Spohr macht die Rennen der Zwei- und Dreijährigen für das frühzeitige Niederbrechen mancher Vollblutpferde bei Rennen verantwortlich. Das zu frühe Training fördert nur, die Muskulatur auf Kosten der in Bewegung gesetzten Knochen, Sehnen und Bänder". Und letztere unterliegen dann bei starker Beanspruchung. Walther Utecht betont, daß viele Hündinnen erst nach ihrem ersten Wurf die nötige Brustbreite und Brusttiefe zeigen. Unter Brusttiefe verstehen wir den Durchmesser von oberster Rückenlinie bis zum Brustbein. Aus früher bereits angeführten Gründen ist die Brusttiefe stets nur in Verbindung mit dem Brustumfang zu beurteilen. Eine tiefe Brust ist baulich nur dann wertvoll, wenn sie genügend gewölbt ist. Eine flache, schmale Brust ist ein beachtlicher Mangel. Weiter kann eine irrige Beurteilung der Brusttiefe dadurch unterlaufen, daß sich der Beurteiler bei der Einschätzung der Brusttiefe vom Sitz des Ellenbogengelenks leiten läßt. Dieses soll nämlich nach den Überlieferungen der Zuchtrichter mit der Brustbeinlinie etwa in einer Höhe sein. Be- findet sich diese Linie oberhalb des Ellenbogens, dann wird sehr oft geschlossen, daß die Brust nicht tief genug sei. Liegt die Brustbeinlinie aber unterhalb vom Ellenbogen, spricht man gern von einer auffallend guten Tiefe der Brust. Wenn man sein Werturteil von der Gegenüberstellung: Ellenbogen und Brustbein abhängig macht, ist ein Trugschluß sehr leicht möglich. Es ist auch hier angezeigt zu sagen, daß die Beurteilung der Brusttiefe nur im Rahmen des Gesamtbaues, insbesondere der Vordergliedmaßen und des Brustkorbs, betrachtet und entschieden werden darf. Ist nämlich die Schulter steil oder haben wir einen zu steil angesetzten und womöglich recht langen Unterarm, dann kommt der Ellenbogen selbst bei bester Brusttiefe unter die Brustbeinlinie zu liegen. Umgekehrt kann ein zu kurzer Oberarm eine sehr tiefe Brust vortäuschen. Ein ähnliches Abhängigkeitsverhältnis vom Gesamtbau haben wir bei der Beurteilung der im Standard gewünschten ,,Vorbrust". Das Brustbein soll hierbei deutlich sichtbar zwischen den Schultergelenken vorspringen. Weiter soll die Vorbrust infolge des gut gewölbten Brustkorbs breit und niemals spitz sein.
Bei der Beurteilung der Vorbrust-Entwicklung sollte man sich nicht allein nach dem Sitz der Schultergelenke richten, sondern namentlich Lage und Länge des Schulterblattes prüfen. Liegt dieses nämlich verhältnismäßig weit hinten oder ist es steil gestellt oder kurz, dann finden wir infolge zurückliegender Buggelenke eine ausgeprägte Vorbrust. Umgekehrt kann ein langes Schulterblatt oder eine besondere Schräglage desselben die gut entwickelte Vorbrust verwischen. Der Beurteiler muß daher das Brustbein und die von ihm gebildete Vorbrust stets im Zusammenhang mit Bau und Lage des Schulterblatts betrachten.
Der Bauch des Dobermanns zeigt eine betonte Aufziehung, die vom hinteren Ende des Brustbeins bis zum Schambeinkamm des Beckens bzw. bis zur Kniefalte verläuft. Man sollte sich indessen bei der Schönheitsbewertung vom hochgezogenen Leib nicht gar zu sehr beeinflussen lassen. Man vergesse nie, daß die Bauchhöhle den nötigen Raum für lebenswichtigste Organe gewähren muß. Bei Zuchthündinnen muß diese Linie überdies infolge vorangegangener Ausdehnung der Bauchmuskulatur während der Trächtigkeit und schließlich auch durch die stärkere Entwicklung der Milchleisten weitgehend verändert sein.
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Das Ohr
Das Ohr ist neben der Nase das wichtigste Sinneswerkzeug des Hundes. Die Urahnen der Hunde haben Ohrmuscheln, die sie aufstellen und aufrecht tragen und so als Schallempfänger gebrauchen können. Die Hängeohren unserer Haushunde sind erst nach der Domestikation aufgetreten.
Die Dobermannrasse hat von ihren Ausgangseltern ein langes und schweres Hängeohr mitbekommen, das altem Brauch in der Kynologie zufolge gleich von Anfang an kupiert wurde.
Man hatte sich früher aus berechtigten menschlichen Gründen gegen das Kürzen der
Ohren ausgesprochen. Zu einer Zeit, als die Betäubung, die Anästhesie, noch nicht
genügend entwickelt was und den Zwang zu ihrer Anwendung durch ein Tierschutzgesetz noch nicht bestand, war das Kupieren ein immerhin schmerzhafter Eingriff. Das Kupieren hat heute seine Schrecken verloren, da sich in Deutschland auch das Tierschutzgesetz dieses Falles angenommen hat.
§ 2 Ziffer 7 desselben besagt:
Verboten ist, einem über zwei Wochen alten Hund Ohren oder Schwanz zu kürzen.
Das Kürzen ist zulässig, wenn es unter Betäubung vorgenommen wird.
Als Strafen für Verstöße gegen das Tierschutzgesetz werden Geldstrafen von 80 Euro
ab oder Gefängnis bis zu zwei Jahren angedroht.
Es wird niemanden unter uns geben, der diesem Gesetz, das die still duldende Kreatur unter Schutz nimmt, nicht von ganzem Herzen zustimmen würde. Die Nichtbeachtung desselben unterliegt der Bestrafung, und da wir es heute als ein besonderes Rohheitsdelikt auffassen müßten, wenn irgendwer einen Hund ohne Betäubung kupieren sollte, wird eine Bestrafung gutgeheißen.
Der Dobermann hat im unkupierten Zustand einen sehr langen schweren Behang. Die nicht geschnittenen Ohren werden bei der Abrichtung leicht Verletzungen ausgesetzt sein. Sie könnten beim Schütteln, Springen usw. wegen ihrer Länge schnell und heftig gegen die Dressurhalsbänder oder gegen feste Gegenstände geschleudert werden. Die Bekannten Blutbeulen (Othämatome) oder offenen Verletzungen wären die Folge. Ohrquetschungen und Ohrwunden heilen sehr schwer, wie wir von den Langohrrassen wissen, die trotz ihrer größeren Ruhe öfter Blutergüsse unter der Haut und Biß- und Rißwunden an den Ohrspitzen haben. Die Blutergüsse müssen nach einiger Zeit geöffinet werden, und die Hunde zeigen wochenlang durch schiefe Kopfstellung ihre Schmerzen an.
Die Dobermannzüchter stellen den Gegnern des Kupierens aber noch ein anderes Ohr leiden entgegen, an dem nach meiner Erfahrung besonders Rassen mit Hängeohren und rauhhaarige Hunde leiden: die Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa). Über diese Erkrankung braucht hier nicht viel geschrieben zu werden, denn sie ist unter den Hundeliebhabern weit bekannt. Einen Dobermann mit einem solchen Gehörgangsleiden trifft man kaum an. Die Otitis ist äußerst schmerzhaft, und was noch viel unangenehmer ist, sie ist auch so gut wie nicht ausheilbar. Die betroffenen Hunde haben das Leiden in der Regel für ihr ganzes Leben. Nach erfolgreicher Behandlung kommt immer wieder ein erneutes Auftreten.
Wenn unsere Hunde durch die Vornahme des schmerzlosen Kupierens der Ohren vor dieser Erkrankung und den erwähnten Ohrverletzungen auf Lebenszeit bewahrt werden können, so sollte man das schmerzlose Kürzen schon auf Grund dieses Pluspunktes nicht ohne weiteres ablehnen.
Auf weitere züchterische Beweggründe für die Beibehaltung des Kupierens will ich verzichten, damit die Öffentlichkeit nicht glaubt, ich beabsichtigte eine Lanze für diese Operation zu brechen. Ich fühle mich lediglich als Berichterstatter in dieser Sache und darf für mich hierbei in Anspruch nehmen, die Dinge aus eigener Anschauung genügend zu kennen. Es sei aber noch auf den Hauptpunkt eingegangen, der doch sicher einst das Kupieren der Hunde zur ,,Modetorheit werden ließ. Übrigens besagt schon das aus dem Französischen entlehnte Wort ,,coupieren", das abtrennen, abschneiden bedeutet, daß die ersten Hunde nicht in Deutschland kupiert wurden.
Es ist nicht allein so, daß sich das Kynologenauge an den jetzigen Rasseanblick gewöhnt hat und sich nicht (oder wenigstens nicht gern) umschulen ließe, wenn die Forderungen andere würden. Es muß zugegeben werden, daß das aufrecht getragene Ohr sowohl das Gesicht des Hundes veredelt, seine Aufmerksamkeit unterstreicht und gegenüber dem gleichrassigen Hunde mit belassenem Hängeohr ein objektiv imposanteres Bild bietet. Das hat nicht nur mit ,,Gewöhnung des Auges'' zu tun. Das aufrecht getragene Ohr des Deutschen Schäferhundes wirkt doch wesentlich ausdrucksvoller als etwa das Ohr eines altdeutschen Herdenhundes, dem die Ohren ins Gesicht hängen. In beiden Fällen sind sie rein äußerlich Schäferhunde. Das aufrecht getragene Ohr des einen macht dessen Kopfpartie aber wesentlich anziehender.
Ich habe Dobermänner gekannt, deren Ohren und Rute ungekürzt geblieben waren. Die Hunde zeigten einen edlen Bau,und doch wirkten sie nicht. Ich stellte sie völligen Laien vor, die über Hunderassen nicht informiert, also kynologisch ,,ungebildet" waren. Keiner kannte diese Rasse und niemand wollte sie sich anschaffen. Die Hunde gefielen ihnen nicht, während ihnen mein anschließend vorgeführter, kupierter Dobermann sehr zusagte. Dies beweist, daß es nicht die ,,Gewöhnung"' des Rassekundigen an das kupierte Rassebild allein ist, wenn uns ein Hund, der zu einer kupierten Rasse gehört und dem aus irgendwelchen Gründen das Hängeohr belassen worden ist, nicht gefallen will.
Der Kopf mit guter Aufrechtstellung der Ohren wirkt eben wesentlich auf das Gesamtbild eines Hundes ein. Wenn die verschiedenen angeführten Punkte, die für die Beibehaltung des Kupierens vorgebracht werden, zur gesetzlichen Genehmigung. des schmerzlosen Schneidens beitrugen, so haben wir die selbstverständliche Pflicht, darüber zu wachen, daß das Kupieren der Welpen überall schmerzlos durchgeführt wird, wozu wir heute auf Grund des Hochstandes der Anästhesie in der Lage sind.Das Ohr des Dobermanns soll mittellang geschnitten werden. Das früher übliche recht kurze Stutzen der Ohren wirkt unschön. Man spricht nicht zu Unrecht hierbei von,,Mauseohren". Aber auch das zu lang gehaltene Ohr entspricht nicht dem Rassecharakter des Dobermanns. Es wirkt,,doggenartig". Um die gewünschte, gut wirkende mittlere Länge des zu kupierenden Ohrs zu garantieren, hat Dr. Hans-Joachim Dorn durch Messungen der Ohren eine Methodik für Dobermänner entwickelt, die es ermöglicht, die Länge des zu kupierenden Ohrs unter Beachtung der Kopfentwicklung nach Zentimetern festzulegen.
Bei der Beurteilung des Kopfes spricht wohl das gut kupierte und einwandfrei getragene Ohr sehr an, es sollte aber die Kopfbewertung niemals von Form und Art des Ohrenschnitts abhängig gemacht werden. Er bleibt im allgemeinen unbeachtet, wenn es auch gestattet sein muß, evtl. ein Werturteil über die Haltung der Ohren zu sagen. Als sehr wichtig sei noch erwähnt, daß die Ohren nach der Musterbeschreibung nicht zu eng stehen und getragen werden sollen, weil eine so enge Stellung der Ohrmuscheln unschön wirkt. Sie erinnert an das Bild der Wildhunde (Raubtiereindruck).
Die Beurteilung des Kopfes und seiner Teile nach Spalte B der WZ Wir lernten bisher die Anwendung der Wertmeßzifer für die Beurteilung des Dobermanntyps kennen. Für ihn wat die erste Spalte der WZ-Tabelle vorgesehen. Bei der Vergebung der Wertmeßziffer für die Bewertung des Kopfes und aller seiner Teile kommt die zweite Spalte der Tabelle zur Benutzung. Sie erfaßt das ganze Rassebild.
Ist die Kopfform gut und edel, das Auge in Form und Farbe zufriedenstellend, wird eine besondere Ziffer für den Kopf nicht vergeben. In diesem Falle ist es auch gar nicht nötig; denn wir haben für den hochwertigen Hund Rubriken, die die Güte des Rassebildes, seine Linienführung usw. insgesamt erfassen und in verschiedene Wertstufen unterteilen. Hat ein Hund in der zweiten Stelle der WZ eine 4, 5 oder 6, so wissen wir, daß Kopf- und Augenfehler nicht vorhanden sind.
Besonders fehlerhafte Abweichungen von der Musterbeschreibung müssen durch die entsprechende Wertmeßzahl gekennzeichnet werden, wobei stets der schwerste Mangel ziffernmäßig erfaßt wird. Ein Hund, der im Rassebild an sich gut wäre, aber etwa viel zu helle Augen hat, scheidet selbstverständlich aus dem Ziffernbereich der 4 aus. Ein Hund mit ,,Falkenaugen'' etwa ist nicht gut im Rassebild, da er einen groben Fehler hat. Er bekommt die Ziffer 0 (,,zu helle Augen''), denn er ist auch für die Zucht untauglich.
Starke Ramsung oder starke Mängel des Stirnabsatzes erhalten Ziffer I. Ist der Fehler aber nicht derart stark ausgeprägt, daß Zuchtuntauglichkeit ausgesprochen werden muß, dann steht es dem Beurteiler zu, Ziffer 3 zu vergeben: ,,nicht voll befriedigende Linienführung des Kopfes“. Ebenso rangiert ,,zu spitzer Fang" unter Ziffer 3.
Glotz- und Schlitzaugen, die nicht zur Zucht zugelassen sind, müssen Ziffer 2 erhalten. Um einen zu beurteilenden Hund gerade im Rassebild noch eingehender zu kennzeichnen, hat die SZG Dobermänner beschlossen, die Vergebung zweier Ziffern in dieser Spalte zu gestatten.
Wir haben z. B. Hunde, die im Rassebild ,,sehr gut“ (6) sind und als einzigen Mangel etwa eine gewisse ,,Backigkeit'' zeigen mögen. Für letztere gibt es die Ziffer 3. Dieser Hund würde beide Ziffern in Bruchform erhalten: Die WZ könnte also so aussehen: 4 3/6 73.
Grundsätzlich ist somit festzuhalten, daß Hunde, die die glatten Ziffern 4-6 in der zweiten Spalte erhalten haben, keine weiteren Mängel am Kopf gezeigt haben. Schwere Kopffehler, die Zuchtuntauglichkeit bedingen, schließen eine Vergebung der Ziffern 4—6 aus. Es muß dann die entsprechende Ziffer (0, 1, 2) erteilt werden. Dagegen können leichte Abweichungen in Verbindung mit 4 oder 6 als Bruchform gekennzeichnet werden. Die 5 wird nicht in Bruchform vergeben werden können, da sie ein vorzügliches Rassebild angibt, das unserem, Rasseideal fast gleicht. Ein Hund mit Ziffer 5 soll fehlerlos ohne Mängel sein, sonst wäre er eben nicht vorzüglich".
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Der Hals des Dobermanns
Der Gesamteindruck unseres Hundes wird wirkungsvoll unterstützt durch seinen in edlem Schwung aus der Schultergegend aufsteigenden Hals. Er muß hinsichtlich seiner Länge und Stärke, seines Umfanges in gutem Verhältnis zum übrigen Körper stehen. Bei breit gebauten starken Dobermännern wird der Hals also etwas kürzer und dicker wirken müssen, als bei Hunden, die in ihrem Körperbau leichter sind. Bei unserem mittelstarken Dobermanntyp verlangen wir einen mittellangen und eleganten Hals, der niemals zu lang sein darf. Schwanen- oder Hirschhals werden als für einen Hund unschön verworfen, zumal diese Formen auch im Dienstgebrauch große Nachteile haben. Der Hals ist in seinen Umrissen fest, trocken und muskulös. Kehlfalte und Wamme werden gerügt.
Eine separate Erfassung des Halses im WZ-System ist nicht vorgesehen. Wo der Hals den Anforderungen nicht entspricht, ist die Harmonie des Rassebildes gestört.
Die Schulter- oder Vordergliedmaßen
Mit der Beurteilung der Vordergliedmaßen schließt die Besichtigung und Bewertung der Vorderhand ab. Unser prüfendes Auge sucht zunächst die Lage des Schulterblatts als den am Brustkorb liegenden höchsten Knochen der Vordergliedmaßen festzustellen. Es gelingt dies leicht wenn wir das am Widerrist befindliche breite Ende des Schulterblattes gefunden haben. Diese Stelle hebt sich meist durch geringe Beweglichkeit von der Umgebung ab. Da beim Hund das Schulterblatt die Dornfortsätze der Brustwirbel (im Gegensatz zum Pferd) stets überragt, fällt die Haut zwischen beiden Schultern etwas ein, so daß uns der hier befindliche obere Rand des Schulterblattknorpels leicht erkennbar ist. Von diesem Punkte ausgehend suchen wir das deutlich herausmodellierte Schultergelenk, auch Buggelenk, auf. Da zwischen diesen beiden Stellen, Schaufelknorpelgegend und Schultergelenk, das Schulterblatt sich hinzieht, vermögen wir seine Länge und seine Lage an der seitlichen Brustwand deutlich zu erkennen.
Das Schulterblatt soll möglichst lang, dabei schräg nach vorn und unten gerichtet sein und keinesfalls steil liegen. Die Schräglage des Schulterblatts ist für den raumgreifen- den Schritt wichtig. Sie dient aber zugleich der Stoßmilderung im Trab und Galopp und hat zusammen mit den anderen Gelenken des Vorderbeins die Körperlast stoß- dämpfend aufzufangen. Das Schulterblatt ist beiderseits seiner Schulterblattgräte, die wir sehr oft in der Mittellinie des Schulterblatts sehen oder abtasten können, gut mit Muskeln verpackt. Diese Schulterblattmuskeln dienen der Bewegung des Oberarmknochens, der mit seiner Kugel in der Pfanne des Schultergelenks sitzt und hier seine
weit ausholende Bewegungsmöglichkeit hat. Er kann aber wegen baulicher Eigenheiten nur so weit nach vorn ausgreifen, bis er mit der Mittellinie des Schulterblatts (Schulterblattgräte) eine gerade Linie bildet. Dies ist die weiteste Streckung des Schultergelenks nach vorn. Für die Praxis heißt das, daß der Oberarm um so weiter nach vorn geführt werden kann, je schräger das Schulterblatt am Brustkorb liegt. Die Schrittlänge ist somit abhängig von der Lage des Schulterblatts. Dies aber nur zu einem Teil. Zum ,,raumgreifenden" elastisch fließenden Abstoßen und Vorführen des Vorderbeines ist die Länge des Oberarmknochens von ebenso großer Wichtigkeit. Die Schräglage der Schulter genügt also allein nicht. Ein kurzer Oberarmknochen kann selbst bei bester Lage des Schulterblatts den stoß- freien Gang nicht so ermöglichen wie der längere Oberarmknochen. Bei gestrecktem Schultergelenk schwebt das Vorderbein mit dem kürzeren Oberarm zu hoch über dem Boden, so daß der Moment des Auftretens (Phase des Stützens) durch einen Stoß ein- geleitet wird, der beim langen Skelettbau geringer ist. Nun weist Gustav Rau in seiner Beurteilung des Warmblutpferdes darauf hin, daß selbst, die idealste Schulter nichts leistet, wenn der Schwung aus der Hinterhand fehlt". Das gilt zu einem Teil auch für den Hund. Die Prüfung einer den Nachschub liefernden, gut gewinkelten und kraft- vollen Hinterhand ist daher ebenso wichtig. Man hat daher bei eventuell festgestellten Schwächepunkten der Schulter ausgleichende Vorzüge der Nachhand in Beziehung zu bringen. Eine ungünstige Schultermechanik kann zum Teil durch eine stark arbeitende Hinterhand ausgeglichen werden. Wir haben bei der Beurteilung der Schulter noch einen dritten Punkt zu beachten. Es ist die Schräglage des Oberarms. Dieser soll mit dem Schulterblatt einen Winkel von einen Winkel von 90 Grad bilden. Bei dieser Winkelung ist der weit nach vorwärts geführte Schritt gesichert. Ein kleinerer Winkel wirkt hier immer nachteilig. Das gute Zusammenspiel der zweckentsprechend gewinkelten Knochen und Gelenke der Schultergliedmaßen hat einen schwingenden, elastischen Gang des Hundes zur Folge. Findet man einen solchen federnden Gang, so braucht man gar nicht viel zu suchen, man wird stets sagen können, daß die Vorderbeine von der Schulter bis zur Zehen- spitze in Ordnung sind. Wir haben in der Kynologie die gleichen Erfahrungen gemacht wie Gustav Rau, der vom Pferde sagt, daß die vollendete Harmonie des Körpers stets auch die schönsten Bewegungen gibt". In dem Kapitel über den Gang des Hundes kommen wir nochmals auf die baulichen Voraussetzungen zurück.
Beim Dobermann wird bei Bewertung der Vorhand ein großer Wert auch auf die Stellung der Vorderbeine von vorn gesehen gelegt. Sie sollen durchaus gerade, also fast senk- recht über dem Boden stehen. Dabei möchten diese,, Beinsäulen" starkknochig und robust wirken, und von der Seite betrachtet möglichst nur ganz wenig nach vorn gestellt sein. Was die Fußspitze, also die Knochen unterhalb des Vorderfußwurzelgelenks, anbelangt, so dürfen die Mittelfußknochen weder nach innen gedreht (,,zeheneng") sein, noch dürfen sie umgekehrt nach außen zeigen, was wir als ,,zehenweit" ,,Tanzmeisterstellung" oder „französische Stellung" bezeichnen. Es wird also von den Knochen unterhalb des Ellenbogengelenks bis zur Fußspitze eine korrekte gerade Stellung verlangt.
Der Vollständigkeit wegen soll zur Stellung des Vordermitteljußes noch ein aufklären- des Wort gesagt werden. Unsere Züchter, soweit sie die Bewertung und die Richtlinien für den Standard beeinflußten, forderten bisher, daß der Unterfuß, von allen Seiten gesehen, kerzengerade über dem Boden stand. Diese Forderung ist einzuschränken. Man muß den Ausführungen von Bodingbauer, Wien, zustimmen, der eine mäßige Schrägstellung der Fußwurzel als Voraussetzung für eine Stoßdämpfung in Trab und Galopp für wichtig hält. Es ist einleuchtend, daß der Bandapparat der unteren Gelenke, der auch das Gewicht des trabenden Körpers auffangen muß, den Stoß beim Fußen um so weicher überwinden wird, je besser eine entsprechende federnde Winkelung in der unteren Extremität vorhanden ist. Sind nämlich die Knochenenden zu steil übereinandergestellt, so wird die Last des fußenden Körpers nicht vom nachgebenden Ge- lenk aufgefangen, es müssen sich dann die übereinandersitzenden Knochenenden gegen- seitig hart stoßen.
Prof. Dr. E. Hauck, Wien, fordert daher ebenfalls eine gewisse Schrägstellung des Vordermittelfußes beim Dobermann. Er gibt als empfehlenswerte Winkelung etwa 10 Grad an, die der Mittelfuß mit einer Senkrechten bilden müsse.
Die Vorderpfoten, die von den Zehenknochen gebildet werden, sollen auffallend kurz, in sich fest verbunden und geschlossen sein und eine deutliche Wölbung nach oben zeigen. Bei dieser Bauart finden wir den geforderten,, Katzentritt". Weichliches Durch- treten der Pfoten ist also unerwünscht. Die Straffheit des Dobermannskeletts muß sich bis zur Fußspitze zeigen. Zu lange und zu weiche Pfoten geben das Bild der,,Hasenpfoten". Es kann auch beim Dobermann seltener das Bild der ,,Bärentatzigkeit" entstehen, wenn das Vorderfußwurzelgelenk sehr weich ist und durchgetreten wird. So hat man in der Schäferhundzucht dies erkannt und ist jetzt bestrebt, ihren Hunden einen festeren Bandapparat der Fußspitze anzuzüchten.